Duftende Kräuter und viele Blüten binden die Mitglieder des Gartenbauvereins Hallbergmoos in die traditionellen Kräuterbuschen für das Fest Mariä Himmelfahrt.
Kräuterbuschen bewahren vor Unheil
Am 15. August feiern die Katholiken die Aufnahme der Gottesmutter Maria in den Himmel. Traditionsgemäß werden an diesem Tag Kräuterbuschen in der Kirche gesegnet und von den Gottesdienstbesuchern mit nachhause genommen. Waltraud Franzspeck weiß dazu die Legende: „Als Maria gestorben war, kamen die Jünger ein paar Tage später zu ihrem Grab. Doch das war leer, denn Maria war mit Leib und Seele in den Himmel aufgefahren. Die Jünger fanden dort nur noch duftende Kräuter und Blumen.“
Die Mitglieder des Gartenbauvereins Hallbergmoos haben seit mehr als 30 Jahren die Aufgabe übernommen, die traditionellen Kräuterbuschen zu binden. Sieben bis neunundneunzig Kräuter gehören in einen Kräuterbuschen. War früher ganz genau vorgeschrieben, was in den Strauß gebunden werden darf und was nicht, so sieht man das heutzutage nicht mehr ganz so streng und man pflückt, was in der jeweiligen Gegend zu finden ist. Ein paar Grundregeln werden dennoch eingehalten. Wichtigste Pflanze ist die Königskerze. Sie wächst nicht überall, aber ist sie vorhanden, dann bildet sie den Mittelpunkt und mit ihr wird das Binden begonnen. Getreide darf nicht fehlen und in Hallbergmoos findet man u.a. Schafgarbe, Lavendel und Minze im diesjährigen Kräuterbuschen. Die Sträuße werden getrocknet und das ganze Jahr über aufbewahrt, um Haus und Hof, Menschen und Tiere vor Unheil zu bewahren. Wird der alte Strauß nach einem Jahr dann durch einen frischen ersetzt, landet er nicht etwa auf dem Kompost, sondern kommt, wie Waltraud Franzspeck berichtet, „aufs Feld.“
Neun Frauen und zwei Männer, alle Mitglieder des Gartenbauvereins Hallbergmoos, haben heuer 141 Sträuße gebunden. Der größte und schönste ist für die Kirche, die anderen 140 wurden am 15. August nach dem Gottesdienst in der Kirche in Birkeneck gegen eine Spende abgegeben. Das Geld kommt einem guten Zweck zugute.
Für Sie berichtete Maria Schultz.