Dirndl, Charme und Herz
Eva lacht und zwar mitreißend, vor allem, wenn sie die kleinen, sympathischen Fast-Pannen ihres Lebens offenbart. Schon das Bewerbungsvideo zum „Hallberger Wiesnmadl 2025“ beweist ihre Fähigkeit zur Selbstironie. Da, wo andere filtern, schneiden, tunen und rumbasteln, um sich in möglichst bestes Licht zu setzen, setzt die 1,75 m große Hallbergmooserin mutig auf Wahrheit und zeigt ungeniert ihre vielen Anläufe vor der Kamera. „Ich habe keine Angst etwas Neues auszuprobieren. Meine beste Freundin hat das Video von mir gemacht und die hört man ja immer im Hintergrund loslachen. Da konnte ich halt auch nicht mehr an mich halten“, erinnert sich Eva und prustet wieder los. Genau diese fröhliche, unkomplizierte und natürliche Art kommt an. Doch Eva den Titelgewinn zu übermitteln, stellt sich als kleine Herausforderung dar. „Wenn ich fremde Nummern bei verpassten Anrufen sehe, melde ich mich nie zurück“, erklärt Eva lachend. Auch als Christine Schmidt die 24-Jährige auf Instagram anschreibt, reagiert Eva zunächst zögerlich: „Ich dachte zuerst, sie wolle sich einfach nur für die Bewerbung bedanken, war dann aber doch total kribbelig und aufgeregt und habe sie angerufen.“ Was Eva dann hört kann sie zunächst überhaupt nicht glauben: „Ich hatte null mehr damit gerechnet und wirklich Tränen in den Augen, weil ich so happy war. Es ist einfach eine Ehre es sein zu dürfen.“
Nicht nur blutsverwandt
Als erstes erfährt ihre große Schwester von der tollen Nachricht. Dabei ist der warme Unterton in der Stimme der ausgebildeten Rechtsanwaltsfachangestellten, die derzeit im Personalmanagement eines Unternehmens am Flughafen arbeitet, nicht zu überhören. „Meine Schwester ist auch eine richtig gute Freundin von mir. Wir leben zusammen in unserem Elternhaus und haben es gemeinsam renoviert.“ Das heimatverbundene Madl erblickt im Oktober vor einem Vierteljahrhundert, vermutlich über das ganze Gesicht strahlend, das Licht der Welt in Freising: „Groß geworden bin in Hallbergmoos und habe hier mein ganzes Leben verbracht. Mir gefällt es einfach total gut. Ich mag das eher Dörfliche, dass man die Leit kennt und sich auf der Straße grüßt und sie zusammenhalten.“ Die 24-Jährige ist erklärter Volksfest-Fan. Dabei zieht die hübsche Brünette kleinere dem Oktoberfest, der Mutter aller Volksfeste, eindeutig vor: „Die Hallberger Wiesn ist für mich das schönste Volksfest im Jahr. Andere sind natürlich cool, aber unsere Wiesn ist nicht zu toppen.“ Schon jetzt freut sich Eva auf „Background- Choreinsätze“ in der feiernden Masse zu zünftigen und bewährten Zelt-Hits wie „Skandal im Sperrbezirk“, „Brenna tuats guat“ und das Ganze „Irgendwo, irgendwie, irgendwann“. Das macht nochmal so viel Spaß in einer attraktiven Verpackung: „Ich liebe Dirndl“, sagt Eva: „Einfach alles daran und bin überzeugt: Jeder sieht besser in der Tracht aus, Männer wie Frauen. Da wird alles an der richtigen Stelle betont.“
Eva im Dirndlhimmel Gewandhaus Gruber
Selbst besitzt die schlanke Naturbeauty bereits „wirklich viele Dirndl“. Doch beim Anblick von Gewandhaus Gruber inmitten der altbayerische Herzogstadt Erding, nimmt ihr Pulsschlag ordentlich Fahrt auf. Nach „gefühlt unzähligen“ Anproben, entscheidet sich das Hallberger Wiesnmadl für ein jeansblaues Leinen-Dirndl mit Balkonett-Ausschnitt: „Ich mag die traditionellen, eher schlichten Dirndl gerne, die mit kleinen, süßen Details daherkommen.“ Damit trifft Eva dirndlmodetechnisch voll ins Schwarze, bestätigt Fachfrau und Beraterin Barbara Gruber: „Evas Wahl, eher klassisch, mit blumengemustertem Rock und den paspelierten Knopflöchern liegt total im Trend. Hochwertige Stoffe, Details wie zum Beispiel Schößchen in Farben von Mint- bis Eisblau oder Rosé- bis Lavendeltöne sind angesagt, genauso bleibt monochrom.“
Wer es edel mag, greift in diesem Jahr zu Brauntönen von Mocca bis Cappuccino, bevorzugt in der 80cm Länge, verrät Barbara Gruber. Ganz Mutige kommen, wie schon 2024, im Leo-Dirndl auf die Volksfeste: „Für die Liebhaberinnen von Laura Ahsley, Rosamunde Pilcher und Inga Lindström gibt es blütenbedruckte Stoffe, von der Pfingstrose bis zur Streublume.“ Echte Hingucker sind 2025 die Ärmel der Bluse. Neben dem Blick auf das Holz vor der Hüttn, entzückt auch der auf den Arm: alles zählt, ob ultrakurzer Flügerl- oder langer Puffarm: „Bei den Puffärmeln, in den neuen feinen Stoffen, wirkt die Taille noch schmaler und stärkere Oberarme lassen sich gut kaschieren“, weiß Barbara Gruber.
Männer-Must-have
Um den Damen optisch nicht nachzustehen, tritt der stilsichere Mann heuer in monochrom, farblich zurückhaltend auf. Neben Schilf-, Oliv-, Tannen- und Salbeigrünen Tönen, bietet die Branche viele Blauvarianten. Ein Novum: „Rottöne und Braun- Beigetöne werden mehr“, so Barbara Gruber. Ganz vorne dabei ist, wer eine sogenannte „Ketterlweste“ mit dem typischen Miesbacher Ausschnitt trägt: „Dieser alte, traditionelle Westentyp ist wieder en vogue. Wertvolle Lederhosen aus Hirsch oder Ziege mit besonderer dezenter Stickerei sind aufgrund der sämischen und damit umweltverträglichen und nachhaltigen Gerbung nach wie vor beliebt und eine echte zeitlose Anschaffung fürs Leben.“ Die Hemden oder „Pfoad“ mit Stehkragen, oft mit schönen, detaillierten Streifenmustern und besonderen Farben, passen perfekt zur Weste. „Damit kann der Mann Individualität und Geschmack zeigen. Auch die Kniestrümpfe oder Loaferl werden farblich abgestimmt. Der richtige Schuh und Janker machen das schöne Trachtengwand perfekt.“
Natur ist in
Wer unten hui ist, darf oben nicht pfui sein: das richtige Hairstyling und Make-up sind ein Muss. Am besten partytauglich – versteht sich. Es sollte den Härtetest schweißtreibender Temperaturen zumindest solange überstehen, bis das Gegenüber sich ohnehin alles schön getrunken hat. Eva bevorzugt natürliches Styling im „Undone- Look“ mit Blumen im Haar. Das kommt Nadja Spangenberg (Die Schnittmeister) sehr entgegen: „Nach wie vor ist der natürliche Look gefragt, es wird sogar noch eine Spur natürlicher. Das Haar bleibt gerne offen, teilweise gesteckt, keine allzu großen Akzente oder Flechtfrisuren.“ Diese jedoch bitte nicht akkurat und streng, es dürfen gerne Strähnen herausfallen. Zum Nachstylen zuhause empfiehlt die Friseurmeisterin: „Schleierkraut aus dem Supermarkt eignet sich hervorragend. Vorher mit Haarspray haltbarer machen. Mit einer Klammer feststecken, das ist wirklich easy.“ Mädels mit kürzeren Haaren können sich ganz einfach ein wiesntaugliches Glow-up verpassen: „Samt-Haarreifen in eher sanfteren Tönen sind perfekt“, meint die Expertin. Gleiche Zurückhaltung gelte beim Makeup: „Natur ist angesagt. Dezente Rouge-Töne, eher ganz feine Wimpern-Lashes. Wer sich traut, kann die Lippen schön konturieren und zu einer kräftigen Farbe greifen.“
Nach dem Partymarathon zum Sport
Ganz besonders freut sich Sportskanone Eva auf die Zeit nach der Wiesn, denn dann kann sie ihren Body im Studio Positiv Fitness noch sommertauglicher machen. „Wir freuen uns auf das Wiesnmadl“, sagt Studiochef Dario Schmidt: „Sie hat Trainingserfahrung, was super ist! Erst wollen wir zusammen herausfinden, wo sie steht und welche Ziele sie hat, dann können wir einen individuellen Plan zusammenstellen.“ Ein für den Einzelnen abgestimmtes Programm sei der Schlüssel für anhaltenden Erfolg: „Der Knackpunkt ist, dass nicht ein Training oder eine Diät zum Erfolg führt“, erläutert Schmidt. „Man kann sich ein Haus vorstellen. Jedes Training ist ein Ziegelstein. Jedes Mal, wenn ich ins Training gehe, lege ich einen Stein dazu. Und wir freuen uns darauf, jedem im Thema Gesundheit, Fitness und Wellness zur Seite zu stehen.“ Doch bevor sie im Studio stemmt, strampelt und schwitzt, freut Eva sich natürlich auch ganz besonders auf „Ihren Tag“.Am Samstag hat sie ihren Wiesnmadl- Tisch mit Freunden, gestiftet vom Festwirt Alexander Tremmel. Und jetzt freut Sie sich erstmal auf „Eine geile Zeit auf der Hallberger Wiesn!“
Für Sie berichtete Manuela Praxl.