Die Aufregung steigt in der Vorstandschaft: Starkbierfest markiert Countdown fürs Großereignis. (v.l.n.r.) Michael Dammbacher, Daniel Held, Georg Vogt, Florian Riedl, Daniel Scherr, Max Holzmann und Louis Hasenöhrl.
Jeder Bayer weiß um die Effizienz, wenn er die eine oder andere Halbe regelmäßig lupft. Das stählt auch die kleinste Muskelfaser im Oberarm – Grundvoraussetzung, um im Wettkampf beim traditionellen Starkbierfest der Goldacher Burschen im Alten Wirt aussichtsreich antreten zu können: „Den Höhepunkt unserer Veranstaltung bilden immer die Disziplinen Armdrugga, Stoahem und Boahakln unserer Bayerischen Olympiade“, bringt Daniel Held, Vorstand des Vereins, das Kultevent auf den Punkt. Auffällig: das angeblich „schwache Geschlecht“ tritt jedes Jahr entschlossener beim „Armdrugga“ an, die Bizepspower ist längst keine Männerdomäne mehr: „Wir hatten genauso viele Teilnehmerinnen wie bei den Burschen.“ Und die Mädels zeigen beeindruckend willensstark, was in ihnen steckt: „Mittlerweile gehen sie teilweise über drei Runden, weil keine aufgibt“, meint Held anerkennend: „Das ist wirklich gut zum Zuschauen und wird genauso verfolgt, wie das Armdrugga der Burschen.“
Wer feiern kann, kann auch aufstehen
Grundsätzlich zeigt sich Held zufrieden mit der Veranstaltung und resümiert: „Es war auf jeden Fall wieder ein schönes und sehr langes Fest mit spannenden Wettkämpfen. Toll ist einfach der Zusammenhalt unter den Burschen, da packt wirklich jeder an, alles läuft einfach zügig.“ Vor allem auch, wenn außerordentliche Einsätze anstehen: „Es war dieses Mal eine Ausnahme, dass wir direkt noch abbauen mussten, weil wir ja am nächsten Tag bei der Fahnenweihe der Madln dabei waren. Deshalb haben wir wenig Schlaf erwischt, ich selbst war um Viertel vor fünf im Bett und dann um acht zum Weißwurstfrühstück bei den Mädels.“ Erfreulich sei der gut anlaufende Losverkauf für den Traktor, den es zum großen Jubiläum zu gewinnen gibt. „Wir überlegen uns gerade noch Verkaufsstellen zu organisieren, aber auf alle Fälle gibt es die nächste Gelegenheit auf dem Maifest“, kündigt Held an, bei dem langsam aber sicher die Aufregung steigt, wie er zugibt.
Sportlich in den Frühling: Eins jagt das nächste
Nicht überraschend, denn der Countdown oder das Warm-up für das fünftägige Großereignis zur 100-Jahr-Feier läuft langsam, aber sicher auf Hochtouren. „Dazwischen haben wir noch unser traditionelles Maifest. Da kommen ja immer um die 1000 Leute und drei Wochen danach stehen unsere Festtage an. Das ist dann schon noch mal eine andere Liga. Jetzt wird es wirklich immer greifbarer“, erzählt Held, der aber unterm Strich lediglich „a bissl Bedenken“ wegen des Wetters hat: „Ich hoffe natürlich auf schönes. Wenn es doch nicht so gut wird, bedeutet das für uns noch größeren Aufwand, weil wir ja nicht auf einer geteerten Fläche feiern. Unsere Festwiese ist auf einer unbefestigten Fläche bei der Schönstraße.“
Hand in Hand für- und miteinander
Insgesamt gibt sich Held aber zuversichtlich: „Ich denke einfach, dass es klappen wird und wir es bewerkstelligen können.“ Erleichternd und großartig seien die viele Zusagen von Helfern aus den eigenen Reihen: „Aber auch so viele Passive bieten ihre Hilfe an.“ Bisher sollen bereits 65 Helfer im Alter von 16 bis „open end“ Jahre im Team sein. „Irgendwie hilft jeder, der ein Burschenherz hat oder gehabt hat. Die Burschen halten einfach zusammen, da gibt es nichts“, so Held. Der Verein zählt ganz offenbar zu den sehr beliebten, denn er kann sich sogar während der Fahnenweihe der Madln über neue Mitglieder freuen: „Da haben wir zwei neue Burschen gewinnen können, überhaupt eignen sich die Feste dazu.“ „Wie immer“ können sich die Burschen auch auf die Unterstützung der Goldacher Madln Ende Mai verlassen: „Rund 75 Prozent unserer Festdamen sind ohnehin bei den Mädels im Verein. Die Zusammenarbeit ist sehr gut, wir machen gegenseitig Werbung für unsere Veranstaltungen und helfen uns. Allerdings muss ich auch sagen, dass wir die Leute brauchen, weil wir quasi im Schichtbetrieb über die fünf Tage gehen müssen.“
Für Sie berichtete Manuela Praxl.